Zofka Kveder: Das Mysterium der Frau // Ivana Skuhala Karasman

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Lebenslauf von Zofka Kveder

Die in Ljubljana am 22. April 1878 geborene Schriftstellerin, Journalistin, Übersetzerin und Feministin Zofka Kveder hat die Klosterschule in Ljubljana besucht. Danach hat sie an der Universität in Bern studiert. Zu jener Zeit war die Schweiz das einzige Land, das Frauen das Studium erlaubt hat. Seit dem Jahre 1906 lebte und arbeitete sie in Zagreb. Von 1907 bis 1917 war sie die Herausgeberin des den Frauen gewidmeten Wochenbeitrags des Agramer Tagesblattes, und bis 1920 Herausgeberin von Ženski svet (Welt der Frau). Im Jahre 1900 wurde ihr Buch Misterij žene (Das Mysterium der Frau) in Prag veröffentlicht. Sie hat in verschiedenen Zeitschriften (u.a. Slovenka, Jugoslavenska žena) über die Lage und Rechte der Frauen geschrieben und sich für Emanzipation der Frauen eingesetzt. Sie war mit dem kroatischen Dichter und Arzt Vladimir Jelovšek (1879 – 1934) verheiratet, aber sie haben sich getrennt und ab 1912 hat Kveder mit dem Politiker Juraj Demetrović (1885 – 1945) zusammengelebt. Es war eine komplizierte Beziehung und schließlich wurde sie von Demetrović verlassen. Zofka Kveder konnte die Trennung nicht ertragen und beging am 21 November 1926 Selbstmord. Sie hat mehrere Pseudonyme benutzt: Kopriva, Milena, Modroslava, Zofija, Poluks, Krabovska und Janja Legat.

Buch Mysterium der Frau

In ihrem Buch Mysterium der Frau, das im Jahre 1900 in Prag veröffentlich wurde, schreibt Kveder über die Lage der Frau im 19. Jahrhundert in dieser Region. Das Schicksal der Frau ist, nach Kveders Ansicht, zu dienen ohne persönliche Freizeit zu genießen, Kinder zu zeugen, und sich um sie zu kümmern. So schreibt sie in Das Mysterium der Frau: „Ich habe gearbeitet und ich habe ein Sklavenleben geführt – ich ein menschliches Tier!“ Auch die Beziehungen zwischen Männer und Frauen sind problematisch: Männer unterdrücken oder idealisieren die Frauen. So sind die Frauen für Männer entweder Tiere oder Engel, nur nicht Menschen mit gleichen Rechten. Für Zofka Kveder haben die Männer bessere Perspektiven im Leben. Sie sind stark und mächtig und der Welt erwartet sie mit offenen Händen.

In ihrem Buch schreibt sie auch über wirtschaftliche Machtlosigkeit und Gewalt gegen Frauen. Die Frau soll nicht eine untergeordnete Rolle auf sich nehmen. Aber, andererseits hat Kveder auch geschrieben, dass die Frau ohne Tiefe sei und nur durch die Beziehung mit dem Mann vollständig würde. Die Frau brauche nur die Liebe. Diese Einstellung hat sie auch in dem Roman Hanka (1918) vertreten.

Die Religion unterdrückt die Frauen am stärksten. Kveder kritisiert, dass Religion den Frauen nur eine untergeordnete Rolle zubilligt: sie müssen gehorchen, sowohl dem Manne als auch dem Gott. Sie dienen in Schweigen.

Zofka Kveder war eine der ersten Feministinnen in dieser Region, die sich für die Gleichstellung der Frau in Bildung und Abtreibung einsetzte. Sie lehnte die etablierten Normen der damaligen Gesellschaft ab und ebnete den Weg für Frauen, die nach ihr in dieser Region lebten und arbeiteten.

Werke von Zovka Kveder

  • Misterij žene, Kurzgeschichten, 1900.
  • Ljubezen, Schauspiel, 1901.
  • Odsevi, Kurzgeschichten, 1902.
  • Iz naših krajev, Kurzgeschichten, 1903.
  • Iskre, Kurzgeschichten, 1905.
  • Amerikanci, Schauspiel, 1908.
  • Njeno življenje, Novelle, 1914.
  • Unuk Kraljevića Marka, Schauspiel, 1922.
  • Arditi na otoku Krku, Schauspiel, 1923.
  • Vladka in Mitka, Kindererzählung, 1927.
  • Vladka, Mitka in Mirica, Kindererzählung, 1928.
  • Hanka, Novelle, erschienen 1917 in kroatischer Sprache und 1938 in slowenischer Sprache.
  • Veliki in mali ljudje, 1960.

Alles Gute zum Internationalen Frauentag!

Ich war, ich bin, ich werde sein! (Rosa Luxemburg)